Vorstellungsgespräch – Fragen und Antworten

Vorstellungsgespräch

Deine Bewerbung ist gut bei dem/der Personaler*in angekommen und du wurdest zu einem Telefoninterview oder einem persönlichen Vorstellungsgespräch eingeladen? Damit du genauso viel Erfolg bei deinem Vorstellungsgespräch hast wie in deiner Bewerbung, steht nun die Vorbereitung auf dem Plan. Hier findest du die am häufigsten gestellten Fragen, warum Personaler*innen diese Fragen stellen und Tipps, wie du sie am besten beantwortest.

10 typische Fragen im Vorstellungsgespräch und wie du sie am besten beantwortest

Nicht alle Fragen sind direkt auf die Stelle bezogen und von dem/der Recruiter*in individuell ausgedacht. Das macht es dir natürlich leichter, dich auf das Vorstellungsgespräch vorzubereiten. Die Fragen dienen dazu, zu testen, wie gut du dich vorbereitet hast und wie gut du als Person zu deinem Wunsch-Arbeitgeber und dem Team passt.

Es ist daher besonders wichtig, dich nicht zu verstellen, sondern die Fragen auf deine Art zu beantworten. Dieser Guide soll dir dabei helfen, den Hintergrund der Fragen zu verstehen und deine Antworten besser zu formen.

Typische Fragen

1) Der Einstieg in das Vorstellungsgespräch

  • Wie war Ihre Anreise?
  • Haben Sie gut zu uns gefunden?
  • Wie geht es Ihnen?
  • Kann ich Ihnen etwas zu trinken bringen?

Diese Fragen dienen dazu, das Vorstellungsgespräch zu eröffnen und deine Smalltalk-Fähigkeit zu testen. Dieser Einstieg dient auch als eine Art Aufwärmphase. Startet ihr mit einer leicht zu beantwortenden Frage, bei der du improvisieren und einfach erzählen kannst, fällt das Beantworten der komplexeren Fragen im Anschluss leichter. Nimm diese Einladung zu einem ersten Smalltalk gerne an und zeige dem/der Personaler*in, dass es leicht ist, ein Gespräch mit dir zu führen. Gerade für einen Beruf mit Kundenkontakt, ist diese Fähigkeit besonders wichtig.

Die Frage, ob du etwas trinken möchtest, solltest du in jedem Fall annehmen. Wenn du das Getränk ablehnst, wirkt es schnell so als wärst du auf dem Sprung.

(Kleiner Tipp: Auch wenn du gerne Sprudelwasser trinkst, nimm lieber ein Stilles. Kohlensäure kann beim Sprechen manchmal hinderlich sein. 😉)

2) Zeit, dich vorzustellen

  • Erzählen Sie bitte etwas über sich. 
  • Was muss ich über Sie wissen? 

Der/Die Recruiter*in möchte dir hiermit die Möglichkeit geben, dich selbst zu präsentieren. Manche Bewerber*innen nutzen diese Chance und nehmen diese Einladung zur Präsentation wahr. In manchen Fällen werden dort schon Fragen beantwortet, die der/die Personaler*in eigentlich zu einem späteren Zeitpunkt erst stellen wollte. Das ist nicht falsch. Bei Vielen hinterlässt das sogar einen besonders guten Eindruck, weil du perfekt vorbereitet erschienen bist und dem/der Personaler*in etwas Arbeit abnimmst. 

Du weißt nicht, wo du anfangen bzw. was du über dich erzählen sollst? Starte gerne mit ein paar Informationen über dich und deine Persönlichkeit. Dann gehst du über zu deinen fachlichen Fähigkeiten und fasst kurz zusammen, warum du so gut in das Unternehmen passen würdest.

3) Dein USP (Unique Selling Point)

  • Warum sollten wir uns für Sie entscheiden?
  • Was unterscheidet Sie von anderen Bewerber*innen?
  • Was macht Sie im Hinblick auf die Stelle besonders?

Die Rede ist nicht umsonst vom Unique Selling Point. Es geht wirklich um einen Punkt, der dich besonders macht. Der/Die Recruiter*in möchte hier wissen, was dich von anderen Bewerber*innen unterscheidet. Die meisten nutzen diese Chance nicht richtig und bleiben an der Oberfläche. Erzähle hier auch gerne von deinen Erfahrungen aus vorherigen Jobs und mache deinen genannten USP an einem Beispiel fest. Schaue dir vorher die Stellenbeschreibung noch einmal genau an und wähle einen Skill, der so viel wie möglich mit den Anforderungen zu tun hat.

4) Vorbereitungs-Test

  • Was wissen Sie über unsere Firma?
  • Wie haben Sie sich Ihre Aufgabe vorgestellt?

Mit beiden Fragen kann ein*e Personaler*in testen, wie gut du dich auf das Vorstellungsgespräch vorbereitet hast und wie sehr du diesen Job bei diesem Unternehmen wirklich willst. Recherchiere unbedingt vorher die Hard Facts über das Unternehmen: Standorte, Mitarbeiterzahl, Hintergründe und Geschichte etc. Schaue dir die Dienstleistungen oder Produkte der Firma genau an und stelle dir die Frage, was du daran gut findest. Es kommt in erster Linie schon einmal gut an, wenn du weißt, was die Firma macht. Wenn du es dann aber noch mit dir und deiner Person in Verbindung bringen und beschreiben kannst, warum dich gerade dieses Unternehmen interessiert, hast du diesen Punkt schon in der Tasche.

5) Deine Motivation

  • Warum wollen Sie Ihren aktuellen Arbeitgeber verlassen?
  • Weshalb haben Sie sich gerade auf diese Stelle beworben?

Bei der ersten Frage solltest du darauf achten, nicht schlecht über deinen aktuellen bzw. ehemaligen Arbeitgeber zu sprechen. Wenn du das jetzt tust, wirst du dies auch in Zukunft tun. Und welches Unternehmen möchte schon in schlechtem Licht dargestellt werden?

Mache dem/der Recruiter*in klar, dass du am Unternehmen interessiert bist. Vielleicht hast du dich ja auch gar nicht beworben, weil du deinen aktuellen Arbeitgeber verlassen möchtest. Es kann ja auch sein, dass du eigentlich nicht auf der Suche bist und dich genau dieser Job so sehr interessiert. Zeige dem/der Personaler*in, wie sehr du dich mit dem Betrieb und dem Produkt oder der Dienstleistung identifizieren kannst.

Mehr Erfolg bei der Bewerbung

6) Dein Wunschgehalt

  • Was möchten Sie verdienen?
  • Was verdienen Sie bei Ihrem aktuellen Arbeitgeber?

In vielen Fällen kannst du dein Wunschgehalt bereits auf der Bewerbungsplattform angeben oder es wird explizit in der Stellenausschreibung danach gefragt. Sollte das der Fall sein, solltest du das unbedingt nutzen. Ist das nicht der Fall, wird dich der/die Personaler*in wahrscheinlich im Bewerbungsgespräch nach deinen Vorstellungen fragen.

Wenn du bereits einen vergleichbaren Job hast, kannst du dir bereits ein Bild von dem durchschnittlichen Gehalt machen. Solltest du in eine neue Branche einsteigen oder gar Berufseinsteiger sein, hast du meist noch keinen richtigen Vergleich. Schau hierzu einfach auf gehalt.de nach. Dort findest du vergleichbare Stellen in deiner Branche und in deiner Stadt. Manche Arbeitgeber sind dort hinterlegt. Dann kannst du schauen, was deine neuen Kollegen ungefähr verdienen.

Hast du dein Wunschgehalt nun herausgesucht, rechne ca. fünf bis zehn Prozent Aufschlag auf den Betrag. Somit schaffst du dir einen Verhandlungsspielraum und kannst dem/der Personaler*in noch etwas entgegenkommen.

7) Dein Charakter

  • Wie würde Sie ihr*e beste*r Freund*in beschreiben?
  • Wo liegen Ihre Stärken?
  • Wo liegen Ihre Schwächen?

Mit dieser Frage versucht der/die Recruiter*in etwas über deinen Charakter und deine Selbsteinschätzung erfahren. Die Frage aus der Sicht eines Dritten macht es dir leichter, dich zu beschreiben. Wichtig ist, dass du nicht nur deine Stärken und Schwächen aufzählst. Nenne zu jeder deiner Einschätzungen Beispiele aus dem Leben und mache sie daran fest.

Du kannst selbstverständlich irgendwelche Stärken und Schwächen nennen. Dann unterscheidest du dich jedoch nicht sonderlich von deinen Mitbewerber*innen. Versuche deine Stärken und Schwächen auf den Job zu beziehen und nutze Beispiele.

Bei der Benennung deiner Schwächen machen sehr viele Bewerber*innen einen deutlichen Fehler: Sie nennen Schwächen, die eigentlich keine sind. Das sind meist Eigenschaften wie Perfektionismus oder ein zu großer Ehrgeiz. Wenn auch du diesen Fehler machst und das Unternehmen weitere qualifizierte Bewerber*innen zur Verfügung stehen hat, schmälerst du deine Chancen um ein Vielfaches.

Nenne keine Schwächen, die den Job direkt betreffen und an denen du nichts ändern kannst. Wenn du beispielsweise in den Sales-Bereich möchtest und deine Schwäche ist, dass du nicht gerne telefonierst oder vor Menschen sprichst, bist du für diesen Job aus Sicht des/der Personaler*in gänzlich ungeeignet. Nenne Schwächen, an denen du etwas tun kannst und stelle klar, dass du daran arbeiten möchtest. Das können Dinge wie mangelnde Projekterfahrung, Erfahrung mit Personalführung oder Ähnliches sein. Die Hauptsache ist, dass diese Schwäche dich nicht aus dem Rennen schießt.

8) Zukunftsaussichten

  • Wie stellen Sie sich Ihre berufliche Karriere in diesem Unternehmen vor? 
  • Wo sehen Sie sich in X Jahren? 

Diese Frage stellt ein/e Recruiter*in, um zu erkennen, ob du wirklich mit einer langfristigen Besetzung dieser Stelle planst oder diese nur als Sprungbrett nutzt. Zähle realistische Entwicklungsmöglichkeiten auf und konzentriere dich auf persönliche und fachliche Themen.

9) Stressfragen und Fangfragen

  • Wieso haben Sie so lange für Ihr Studium gebraucht?
  • Was würden Sie wählen, wenn Sie einen Wunsch frei hätten?
  • Was würden Sie mit einer Million Euro machen?

Keine dieser Fragen hat direkt etwas mit der Position zu tun, auf die du dich beworben hast. Manche Personaler*innen möchten mit solchen Fragen testen, ob du unter Stress cool bleiben kannst oder ob du den Kopf verlierst und unbedachte Antworten lieferst. Auch das ist in vielen Jobs ein wichtiger Faktor. Nimm dir ein wenig Bedenkzeit und antworte nicht zu überstürzt. Wenn du deine Antwort zurechtgelegt hast, hinterfrage kurz, ob diese negativ ausgelegt werden könnte.

10) Zeit für deine Fragen

  • Haben Sie noch Fragen?

Wer hier mit “Nein” antwortet, hat in den meisten Fällen keine Chance mehr, den Job zu bekommen. Wenn du nicht eine einzige Frage stellst, wirkst du schnell uninteressiert und bist leicht zu bekommen. Besonders in der heutigen Zeit sind gute Arbeitskräfte sehr hart umkämpft. Wenn du keine Ansprüche an dein neues Unternehmen hast, wirkt das so als würdest du den erstbesten Job nehmen.

Überlege dir vorab fünf Fragen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass einige Fragen bereits beantwortet wurden. Stellst du sie dann noch einmal, ist das eher ein Zeichen dafür, dass du unaufmerksam warst.

Dir fallen keine Fragen ein? Dann haben wir auch hier ein paar Tipps für dich:

  • Wie sieht es mit Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen aus?
  • Wie groß ist das aktuelle Team?
  • Sind die Teammitglieder auch privat miteinander befreundet oder herrscht ein rein professionelles Verhältnis?
  • Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?
  • Wie läuft die Einarbeitung bzw. das Onboarding ab?
Vorstellungsgespräch im Management

Fazit: Vorstellungsgespräch meistern

Schreibe dir am besten die zehn Kategorien heraus und formuliere jeweils eine Antwort in Stichpunkten. So hast du dich bereits mit jeder Frage einmal beschäftigt und gehst vorbereitet in das Vorstellungsgespräch.

Was wir natürlich nicht mit einbezogen haben, sind fachliche Fragen. Jede Branche hat ihre Begriffe und Kenntnisse, die individuell abgefragt werden. Schau dir dazu die Stellenausschreibung noch einmal genauer an und überlege dir, welche Kenntnisse dort besonders relevant sind. Dies wird höchstwahrscheinlich keinen großen Teil des Vorstellungsgesprächs einnehmen. Wenn der/die Personaler*in jedoch fachliche Fragen stellt oder jemanden aus dem Bereich hinzuzieht, solltest du mit deinem Fachwissen glänzen und die richtigen Antworten parat haben.

Wir wünschen dir ganz viel Erfolg für dein Vorstellungsgespräch!

Du möchtest dir den Weg etwas leichter machen?

Du bist noch im Studium oder suchst einen Berufseinstieg als Absolvent*in? Bewirb dich über uns und verkürze deinen Bewerbungsmarathon. Wir freuen uns auf dich!

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